Vitmain C Bomben für die kalte Jahreszeit

Als Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit und damit auch die Grippe-Saison wurde bei uns gestern fleißig Holunderbeeren-Gelee eingekocht. Das schmeckt nicht nur köstlich sondern ist auch besonders gesund und ein wichtiger Vitamin C Lieferant. Was der Holunder sonst noch alles kann und wie man ihn am besten zubereitet, das erfahrt ihr hier.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), bei uns besser bekannt als Holler, war schon früher eine viel genutzte Pflanze die auch in der Volksmedizin eine wichtige Rolle spielte. Genutzt wurden fast alle Pflanzenbestandteile, Blüten, Beeren und manchmal sogar die Wurzeln. Einer alten Redensart nach soll man beim Vorbeigehen vor einem Holunderstrauch stets den Hut ziehen, aus Respekt vor seinen vielfältigen Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten.

Hollersträucher sind meist an relativ stickstoffreichen Standorten zu finden, gelegentlich markieren sie Stellen an denen zu früheren Zeiten einmal ein Misthaufen war oder die aus anderen Gründen nährstoffreich sind. Im Frühsommer entfalten sich die weißen Blüten in großen Dolden, sie lassen sich herrlich zu Holunderblütensaft oder -sirup verarbeiten oder in Backteig gehüllt als Süßspeise verzehren. Bei aller Köstlichkeit sollten jedoch immer einige Dolden am Strauch verbleiben, damit auch Insekten wichtige Nahrung finden und wir im Spätsommer die daraus entstandenen köstlichen Beeren ernten können.

Die Holunderbeeren sind kleine kugelige Steinfrüchte, die auf Grund ihrer schwarzen Färbung dem Schwarzen Holunder seinen Namen geben. Erntereif sind sie meist Ende August bis Mitte September, je nach Gebiet und Sorte auch schon etwas früher oder erst später. Erntezeitpunkt ist dann, wenn alle Beeren schwarz gefärbt sind. Im Gegensatz zu den Blüten sind die Beeren – und alle grünen Bestandteile des Strauches –  in rohem Zustand ungenießbar. Sie enthalten den Giftstoff Sambunigrin, der zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen kann. Bei Erhitzung über 80° C wird dieser Stoff jedoch zerstört, und die Beeren genießbar.

 

Die Verwendungsmöglichkeiten der schwarzen, etwa 5 mm großen Beeren sind sehr vielfältig, allerdings sollte die Weiterverarbeitung möglichst rasch nach der Ernte erfolgen. Meist werden Säfte, Gelees, Kompott, Schnaps oder der in Österreich traditionelle Hollerröster, den man dann zu Süßspeisen serviert, daraus zubereitet. Wer den charakteristischen Eigengeschmack des Hollers nicht unbedingt mag kann ihn auch in Kombination mit anderen Früchten, wie Äpfeln, Zwetschken oder Brombeeren einkochen. Zimtrinde und Zitronensaft verleihen den Säften, Marmeladen und Gelees zusätzlich eine besondere Note.

 

Hier mein Lieblingsrezept für Holunderbeeren-Gelee:

Reife Beeren pflücken und mit den Fingern oder mit einer Gabel von den Stängeln abrebbeln, wenn einige kleinere Stängel dranbleiben ist das kein Problem. Die Beeren waschen, mit etwas Wasser (ca. 200 ml pro kg Beeren) in einen großen Topf geben und ca. 5 – 8 Minuten kochen lassen. Danach auskühlen lassen bis die Masse nur noch handwarm ist, und zum abseihen durch ein Leinentuch pressen. Den so gewonnenen Saft wieder in einen Topf geben und mit Gelierzucker (1:1 oder 2:1, je nachdem wie süß das Gelee werden soll), Zimtrinde und Zitronensaft (ca. 1 Zitrone pro kg Beeren) etwa 10 Minuten wallend kochen. Achtung: Dafür lieber einen etwas größeren Topf verwenden, die Masse schäumt relativ stark. Abschließend das noch heiße Gelee in Gläser füllen und sofort verschließen.

Und was kann der Holler nun, außer gut schmecken?

Eine ganze Menge: Mit 180 Milligramm / Kilo sind die schwarzen Kügelchen richtige Vitamin C Bomben die uns während der Erkältungszeit fit halten. Daneben enthalten sie auch noch wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen und den Farbstoff Sambucyanin, der Herz und Kreislauf stärkt und gegen Erkältungen wirkt. Und das alles bei relativ wenig Kalorien und hohem Wasseranteil. Also, worauf wartet ihr jetzt noch?

Bei all diesen tollen Nutzungsmöglichkeiten sollten wir jedoch auch hier wie immer nicht auf die Natur vergessen. Denn nicht nr wir Menschen profitieren von den gesundheitlichen Wirkungen des Holunders. Für viele Vögel sind die Beeren gerade jetzt im Herbst eine wichtige Nahrungsquelle um sich für den kalten Winter oder die langen Flugstrecken in den Süden vorzubereiten. Also lieber auch hier wieder einige Dolden am Strauch lassen und nur so viel nutzen wie ihr auch wirklich braucht.

Wer jetzt noch nicht genug über den Holunder gelesen hat findet unter anderem beim NABU Deutschland oder beim Gesundheitsportal Österreichs noch nähere Infos dazu.

Und dann: Ab nach draußen und viel Spaß beim Einkochen!

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