Hier auf meinem Blog findet ihr Beiträge und Fotos zu verschiedensten Naturräumen, Pflanzen und Lebewesen. Ein ganz besonderer Fokus liegt allerdings, wie der Name schon vermuten lässt, auf den Mooren. Diese Lebensräume faszinieren mich. Spuren vergangener Nutzungen, seltene Pflanzen und Tiere und irgendwie ein Tor zur Vergangenheit. Es gibt viele Faktoren die das Moor zu dem machen was es ist. Und wer einmal auf die offene Moorweite geblickt, das Schwingen des Bodens unter den Füßen gespürt und den typischen Duft gespürt hat, der weiß wahrscheinlich wovon ich hier spreche. Aber was genau ist eigentlich so ein Moor? Wie entsteht es und was genau verbirgt sich eigentlich unter den grünen Moospolstern? Was hat es mit den Moorleichen auf sich und wie gefährlich ist das Moor wirklich? Das und vieles mehr erfährst du in den Beiträgen dieser Reihe.
Moore kommen eigentlich überall auf der Erde vor, außer in Trocken- oder Eisgebieten, und haben vielfältig ausgeprägte Erscheinungsformen. Die Gebiete mit der stärksten Torfanhäufung befinden
sich auf der Nordhalbkugel, vor allem in Nordeuropa, Westsibirien und Nordamerika, aber auch auf der Südhalbkugel gibt es sehr moorreiche Gebiete.
Länder mit sehr großem Mooranteil an der Landesfläche sind zum Beispiel Finnland, Indonesien oder Schweden.
Im Großen und Ganzen werden 3 Typen von Mooren unterschieden: Hochmoore, Übergangsmoore und Niedermoore. Wenn umgangssprachlich von Mooren gesprochen wird, so sind damit meist die Hochmoore gemeint.
Der größte Unterschied, der sofort auffällt, ist die unterschiedliche Vegetation: Niedermoore weisen eine üppige Vegetation auf: Sie sind von großblättrigen Gräsern und Kräutern bedeckt, auch Sträucher können vorkommen. Eine solche Niedermoorvegetation findet man oft an Seeufern, in Bruchwäldern oder in Talmulden.
In Hochmooren findet sich dagegen nur eine relativ spärliche Vegetationsdecke, die hauptsächlich von Zwergsträuchern wie dem Heidekraut, Moosbeeren und Torfmoosen dominiert wird.
Zwischen diesen beiden Typen gibt es eine Vielzahl von Übergangsstadien und individuellen Ausprägungen, die man nicht eindeutig zuordnen kann, und die man deshalb zum dritten Typus, zu den Übergangsmooren zählt.
Etwas genauer betrachtet unterscheiden sich Hoch- und Niedermoore vor allem durch ihre Wasserversorgung: Während Niedermoore auch vom Grundwasser oder Oberflächenwasser aus der Umgebung versorgt werden, werden Hochmoore nur vom Regenwasser gespeist. Das kommt daher, weil der Moorkörper bei den Hochmooren wie ein Uhrglas über dem umgebenden Boden aufgewölbt ist, und das Grundwasser daher keinen Einfluss hat. Für die Entstehung von Mooren ist vor allem Wasserüberschuss essentiell, das bedeutet also das Hochmoore nur dort vorkommen können wo es genug Niederschlag gibt, während man Niedermoore eigentlich fast überall auf der Welt findet. Ein weiterer Unterschied sind die Lebensbedingungen in den Mooren: Während im Niedermoor für Pflanzen überlebenswichtige Nährstoffe durch das Grund- oder Umgebungswasser eingetragen werden, sind sie im Hochmoor nur sehr spärlich vorhanden. Außerdem ist das Wasser im Moor sehr sauer und im Boden ist nur wenig Sauerstoff vorhanden. All das sind Faktoren die das Moor zu einem sehr unwirtlichen Lebensraum für Pflanzen machen. Nur Spezialisten, die sich an diese Bedingungen angepasst haben können hier überleben.
Mehr Infos darüber wie Moore eigentlich entstehen und was sich unter den grünen Moospolstern so verbirgt gibt’s im nächsten Beitrag. Also nicht verpassen!
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